Mittwoch, 6. Mai 2009

Oh Mein Gott!

Atheismus ist, wenn man trotzdem lacht

Nun sind die existenziellen Fragen dieser Welt endlich auch im krisengeschüttelten Deutschland gelandet. Werbung "gegen Gott" auf Bussen? Nein, das geht hierzulande nicht, wir werden doch unsere christliche- abendländische Kultur nicht einfach in Frage stellen lassen. Toleranz ja, Demokratie na ja, aber Gottesleugnung oder auch nur Offenhalten der Frage der Existenz Gottes - das geht dann doch zu weit. Schließlich sind wir doch Papst.
Dabei hat genau mit diesem doch alles angefangen. Kaum war der im Amt, schon startete eine christliche Missionierungsoffensive in Form einer gewaltigen Mediendiskussion um die Gottesfrage. Zahlreiche Talkshows thematisierten plötzlich das Thema "Sinn des Lebens", immer mit dem Ergebnis, dass eine menschlich moralische Existenz ohne irgendeine Form des Gottesglaubes nicht möglich sei, ja dass Leben ohne Gott sinnlos sei.
Während die Zweifler und Atheisten sehr gut ohne Gott leben können (sonst wären sie ja schon längst ausgestorben), können Gottesgläubige offensichtlich nicht leben, ohne diesen Glauben durch einen universellen Anspruch zu rechtfertigen. Es lebe der Fundamentalismus, wer nicht für (Gott) uns ist, ist gegen (Gott) uns. Dass es Menschen gibt, die die Gottesfrage zwar kulturgeschichtlich durchaus interessiert, denen eine reale Gottesexistenz aber im Grunde egal ist, und die daher auch einmal auf ihre Existenzberechtigung im Rahmen einer modernen Gesellschaft aufmerksam machen möchten, ist vor diesem Hintergrund natürlich inakzeptabel.

Ein kleiner Gedanke zur Gottesfrage sei in diesem Zusammenhang gestattet: wer braucht hier eigentlich wen? Braucht Gott eigentlich die Menschen oder brauchen einige Menschen unbedingt einen Gott? Wenn Gott keine Menschen braucht, dann dürften ihm die Atheisten wohl am Liebsten sein, die sind nicht so aufdringlich und in Fragen des Respekts gegenüber "Andersgläubigen" offensichtlich deutlich lockerer.

Mit unaufdringlichen Grüßen

Ihr

Wolfgang Schwerdt

Webnews

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