Du sollst keine Götter haben - und Teufel brauchen wir auch nicht
Finanzpakte
und Rettungsschirme, das sind schon geile Sachen,
sie schützen
Menschen vor dem Sturm, die Märkte schnell entfachen.
Um Macht und
Herrschaft kämpfen sie, die Märkte, die Sensiblen,
nicht wenig
Futter brauchen sie, die gefühlspeniblen,
verkannten
und verleugneten Götter der Moderne,
Als Merkel
von dem Berge stieg, zu dem der Markt sie rief,
da hatte sie
als Botschaft schon ins Hirn gebrannt ganz tief,
das
wichtigste der Grundgebote, das da deutlich sagt,
du sollst
keine Götter haben außer deinen Markt,
Für den
sollst du errichten schnell, nen Schutzschirm eins zwei drei,
auf dass die
Menschheit sicher sei und demütig und frei.
Als Moses
stieg vom Berg daeinst, da wars ein andrer Gott,
der mit
ähnlich Worten fein, schmiedete Komplott
gegen seine
Konkurrenz, goldnes Kalb genannt,
damals hat
die Eminzenz auch schon Gold verbrannt
und aus
Ehrfurcht, Angst und Schweiß mal schnell eins zwei drei,
einen
Herrschaftsrettungsschirm errichtet frank und frei.
Auch heute gibt
es trotz Gebote gleich viele Götter in der Welt,
und das
bedeutet noch mehr Tote, ob für Jehowa oder Geld,
ob für
Allah, Jachweh, Jesus, Markt, Euro, Wirtschaft oder Fron,
auch
Wirtschaftsreligiöse wissen, Glaube gehört zum guten Ton.
Der
Götterboten gibt es viele, sie sagen uns was Gotts gefällt,
und ohne
diesen Gottgefallen, gäb’s keine Rettung auf der Welt.
Doch Götter,
meine lieben Menschen, doch Götter sind von euch gemacht,
ohn Menschen
gäbs die Götter nicht, mein Gott, wer hätte das gedacht.
Drum lasst
die Götter Götter sein, und lasst sie mit sich spielen,
doch mischen
sie auf Erd sich ein, wollen des Schicksals Herren sein,
wolln
Menschenwelt ihrn Willn aufzwingen, Menschen sich zu Diensten bringen,
fordern sie
Ehrfucht, Demut, Opfer, erwarten sie von dir Verzicht,
bedien sie
sich der Sprücheklopfer, glaub ihren Boten besser nicht.
Verzichten
für die großen Sachen, relevant für das System,
wer nichts
hat darf drüber lachen, für reiche Leute kein Problem.
Oh Gott, oh
Markt, oh Herrschaftsgeile, was wollt ihr alle den noch mehr,
ihr Götterboten
und wohlfeile Hofschranzen, ja, ihr müht euch sehr.
Doch der
Verstand kann tolle Sachen, kann Dinge oft mit Klarheit sehn,
kann aus den
Göttern Fakten machen, die für Gläubige nicht gehn.
Da schaut
man in die Haushaltskasse und weiß, für Tilgung ist kein Platz,
will leben
man ohne zu prasse, benötigt man schlichtweg den Schatz,
den die Gottheit
namens Wirtschaft, erpressed von der Gläubgen* Schaar,
zurück und
das ist meine Botschaft, das ist kein Glaube, das ist wahr.
*Gläubige
sollten hier nicht mit Gläubigern verwechselt werden. Gläubiger sind hier jene
Götter, die im Rahmen fiktiver Vermögensansprüche den Glauben verbreiten lassen,
ihnen gehöre die Welt mitsamt den Menschen, ihrer Arbeitskraft und ihres Lebens.
Die Gläubigen sind dabei jene, die daran glauben müssen. Die Götterboten
glauben auch daran, freiwillig, denn sie leben von diesem Glauben und müssten notgedrungen
daran glauben, wenn die Gläubigen aufhören würden zu glauben.
Ihr
Prosaunist
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