Lasst es doch einfach mal gut sein
von Wolfgang Schwerdt
Da sitzen sie die Arbeitgeber, die Professoren und Verleger
Da sitzen sie die Arbeitgeber, die Professoren und Verleger
in trauter Diskussionen Rund.
Politiker und Pfarrersleut, die geben sich mal wieder heut
die wichtigsten Parolen kund.
Arbeiten ist immer besser, als die Arbeit nicht zu tun
sagt der Arbeitsmarktprofessor und lässt seine Blicke ruhn
beifallheischend auf dem Manne, der ihm gegenüber sitzt
und als hätte er ne Panne, anerkennend Lippen spitzt.
Nicken in der trauten Runde,
da setzt einer einen drauf
besser ist‘s zu dieser Stunde,
das Europa-Geld zu Hauf
zur Hellas-Rettung zu verwenden,
tönt Bankenschef mit wichtger Mien
als Rendite zu verschwenden,
ja wo kämen wir da hin.
Besser ist‘s für die Konzerne
Energie für hohen Preis
zu liefern an den Bürger gerne
der mit ungebrochnem Fleiß,
den Aktien der Energie
verschafft mächtige Höhenflüge,
statt zu glauben Wirtschaft nie
jede dreiste Kostenlüge.
Gut ist, wenn der Mensch kann leben
so als gäb‘s ein Menschenrecht.
Warum nur nach Arbeit streben,
geht’s ihm ohnehin schon schlecht.
Für wen sollt es besser sein,
zu schuften für `nen kargen Lohn,
der den Menschen winzig klein
hält in Sklaverei und Fron.
Gut ist, wenn der Mensch kann leben,
so als gäb‘s ein Menschenrecht.
Warum muss das Geld man geben
Banken, die mehr schlecht als recht
gegen immer höhre Zinsen,
fremdes Geld zurück verleihn.
Wer kann dabei wohl noch grinsen,
wenn statt einfach menschlich sein,
Herrscher, Banken und die Wirtschaft
drücken auf die Bürger klein.
Gut ist, wenn der Mensch kann leben,
so als gäb‘s ein Menschenrecht,
könnte er nach Leben streben,
ohne ein Gewissen schlecht,
das entsteht weil er nicht schnelle
schafft, durch Arbeit und Kredit,
Herr zu werden der Preiswelle
Börse mit Entzücken sieht.
Ohne den Bürger auszupressen,
lohnt sich Wirtschaft einfach nicht,
besser ist‘s, andre zu fressen,
Logik aus der Herrschaft Sicht.
Unsre Welt wird immer besser,
während mit verzweifelt Blick,
arme Menschen, Junk-Food-Esser,
werden zwar nicht reich, doch dick.
Und so geht an die Adresse
unsrer mächtgen Herren Zunft,
lasst das ewige Verbessre,
lasst obwalten die Vernunft.
Besser ist‘s, es wird mal gut,
nicht nur für Finanzjongleure,
besser ist‘s ihr habt den Mut,
zu zeigen euch als die Dompteure
der unersättlich Soziopathen,
die Leben von dem Bürger klein,
versuchts doch mal mit guten Taten,
es muss nicht immer besser sein,
wär‘s schlicht mal gut,
wär‘s auch recht fein.
Ich kann nur sagen - so ist es!
AntwortenLöschenDagmar