Donnerstag, 23. Mai 2013

Aufgepasst!


wenn die Verpackungen von Waschmitteln und Seifen denen der Erfrischungsgetränke gleichen,

die Büchsen von Motoröl und Energydrinks sich vor allem durch das Kleingedruckte unterscheiden,

Damenbinden - als solche unbemerkt - auch in den Süßigkeitsregalen als Milchschnitten für Barbie- und Kent- Fans durchgehen würden,

sich Katzenfutter dem unaufmerksamen menschlichen Konsumenten als leckere Terrine für Zwischendurch anbietet oder,

wenn die Buchcover der Mainstreamliteratur wie Bestsellerklone anmuten,

erhält der Verfassungsbegriff Gleichheitsgrundsatz eine völlig neue Dimension.

Wenn selbst Liberale statt der Freiheit abhängige Beschäftigung als die Grundlage einer Demokratie propagieren,

wenn die Politik das Wohlergehen einer Gesellschaft mit der Höhe der Gewinne von Banken und Großindustrie gleichsetzt,

wenn der Lobbyist im Ministerialbüro sitzt und der Minister auf der Parteispendenliste einschlägiger Wirtschaftsunternehmen steht,

dann sollte der Bürger auch beim Kauf seiner Regierung wohl ein wenig genauer hinschauen.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Da bin ich voll von Altersstarrsinn

Es gibt keinen Grund, das zu verschweigen: ich bin zweiundsechzig Jahre alt, glaube ich zumindest, denn die Zahl der Jahre, die ich nun schon auf diesem Planeten weile, ändert sich ständig. Jedes Jahr werde ich älter, warum soll ich mir also ständig eine Zahl merken, die auf mein Leben am wenigsten Einfluss hat. Wesentlich mehr Einfluss auf mein Leben hat beispielsweise der Mehrwertsteuersatz oder die jeweilige Ziffernfolge an den Preisschildern der Tankstellen. Natürlich sagt auch der Mehrwertsteuersatz nichts über meinen finanziellen Status aus, warum also sollte die Zahl meiner Lebensjahre etwas über meine mentale oder gesundheitliche Situation aussagen?

Mittwoch, 27. Februar 2013

Aufgedeckt! - ein Skandaldesigner© packt aus!



Wolfgang Schwerdt im Gespräch mit Scan Dahl (Name wurde geändert)

Wolfgang Schwerdt
Scan Dahl

In der letzten Zeit häufen sich die Skandale, man denke da nur an Pferdefleisch in der Lasagne, Zeitarbeit bei Amazon, Rücktritt des Papstes oder falsch deklarierte Hühnereier. Schon fast in Vergessenheit geraten: Ärztepfusch, Krankenhauskeime, Doktorarbeiten, Berliner Flughafen, Finanz- und Bankenskandale, Sexismusskandal, Verfassungsschutzskandal und vieles andere mehr. Manche dieser Skandale halten sich länger, manche schaffen es nicht mal in die top ten der medialen Bestseller. Schon lange wird in gewöhnlich gut satirisierenden Kreisen spekuliert, dass ein System dahinterstecken könnte. Oft wirken Zeitpunkt und Art der Skandalenthüllungen aufeinander abgestimmt und so manch aufmerksamem Beobachter beginnen gewisse Gemeinsamkeiten der Skandalzyklen aufzufallen. Und nachdem erst kürzlich auf Facebook und Twitter der Begriff Skandaldesigner © auftauchte, hat sich nun mit Scan Dahl auch jemand gefunden, der – im Gespräch mit Wolfgang Schwerdt – erstmals ganz offen (allerdings inkognito) über die Existenz einer geheimen Skandalindustrie redet, deren Protagonisten wie Dahl selbst professionell ausgebildete Skandaldesigner© sind.

Montag, 11. Februar 2013

Der Papst dankt ab, es lebe die Päpstin



Ein Ereignis zwischen Weltverschwörung und einem Sack Reis

Der Papst dankt ab, unsere allerchristlichste Majestät Merkel I. natürlich nicht. Stattdessen dankt sie dem Papst in ihrer Eigenschaft als Bundeskanzlerin eines offiziell säkularen Deutschland für seine Arbeit als Oberhaupt der katholischen Kirche. Kardinal Seehofer verkündet, dass Bayern und Deutschland Benedikt XVI. unendlich viel zu verdanken hätten. Und auch andere Politiker unserer formaldemokratischen Republik sind voll der Dankbarkeit für die so bedeutsame religiöse Arbeit des Stellvertreters Gottes auf deutschem Boden.

Aus den Reihen der Mitstreiter und Gläubigen des Führers des christlich-fundamentalistischen Glaubensstaates Vatikan wird immer wieder Respekt vor der Entscheidung des Kirchenführers formuliert, Dankbarkeit für dessen religiöse Leistung auszudrücken, scheint hingegen vor allem unseren demokratisch gewählten Volksvertretern vorbehalten zu sein.

Samstag, 9. Februar 2013

Über jeden Zweifel erhaben



Diskussion um eine längst überfällige Diskussion

Wenn ein Spitzenpolitiker – ob nun erster, zweiter oder dritter Garde – mal eine unglückliche Formulierung wählt, um eine längst überfällige Diskussion anzustoßen, dann geht sofort ein Aufschrei durch die Medienwelt. Wenn eine Medienschaffende über einen in Form und Zeitpunkt verunglückten Betroffenheits-Sach-Artikel-Kommentar-Report eine längst überfällige Diskussion anstoßen möchte, dann werden sofort unlautere Motive unterstellt. Dabei wird doch eigentlich nur immer ein wenig polarisiert – selbstverständlich nur um eine längst überfällige Diskussion anzustoßen.

Mittwoch, 2. Januar 2013

Die Alien-Connection breitet sich aus


neue Bücher hat das Land

war sie Anfangs nur als schlagkräftiger Titel für meine als E-Book herausgegebene satirische Kommentarsammlung gedacht, so schärfte die Alien-Connection doch zunehmend den Blick des Gastkommentators auf die gesellschaftliche Wirklichkeit. Allenthalben entpuppten sich bei näherem Hinsehen Politiker und ihre Taten als irgendwie außerirdisch. Oft eher unterirdisch ist dabei das Niveau ihrer Sprüche, Argumente, ihres Selbstverständnisses – eine Verbindung der Aliens zu den mythologischen Anderswelten ist inzwischen kaum noch von der Hand zu weisen.

Aber im mythologischen Untergrund regt sich Widerstand, Satyre zerren die ungeschminkte Wahrheit ans Licht, einer von ihnen Prosaunist Wolfgang Schwerdt - auch als Satyriker alias Gastkommentator bekannt -, der seine Beobachtungen nicht nur in Prosa, sondern inzwischen auch in einer Literaturform zum Besten gibt, mit der er eigentlich nichts am Hüte hat, der Lyrik.
Und so haben zum Jahreswechsel, zwischen den Zeiten, neue Bücher das Licht der Welt erblickt. Die „Alien-Connection“ gibt es jetzt, erweitert um neue Kommentare, auch als Taschenbuch. Und die satirische Lyrik vom Prosaunisten liegt nun ebenfalls als Taschenbuch vor. Ein echtes Kleinod übrigens, mit Versen und Karikaturen zu Bildung, Arbeit, Internet, großer und provinzieller Politik sowie einem Vorwort des Bücherprinzen Ruprecht Frieling.

Während also die Aliens ihre Freiheit am Hindukusch oder in Somalia verteidigen lassen, kämpft der Gastkommentator weiterhin an der Seite der Irdischen. Mit Biss, Satire und Humor, hochpolitisch, hochkritisch. Für den Zynismus, der dem einen oder anderen Kommentar oder Gedicht in seinen Büchern innewohnt, trägt der lyrisch-satirische Prosaunist keine Verantwortung. Frei nach dem Motto:

Wenn‘s Leben dir nicht geht vorbei
am Arsche, wenn‘s nicht einerlei,
dass Menschen werden frank und frei
verheizt für Glaube, Macht und Gier,
dann oh Satyr, dann dicht es dir.

Zu den Büchern: