Sonntag, 15. Januar 2012

2011 ein Jahr des Glücks, Fortschritts und Erfolgs

Der (Rück)Blick auf die wichtigen Dinge des Lebens

Millionen von Miesepetern in unserem Land hören nicht auf, alles schlecht zu reden, zu jammern, zu kritisieren. Dabei war das Jahr 2011 für uns, für Deutschland so gut wie schon lange nicht mehr. Natürlich findet sich immer ein Haar in der Suppe – wenn man nur lange genug danach sucht. Aber immer wieder darauf herumzuhacken und darüber das Positive zu vergessen, das bringt uns doch auch nicht voran – man kann Krisen auch herbeireden! Und daher will ich mich hier auf die positiven Dinge konzentrieren, die uns widerfahren sind und meinen Lesern einen Jahresrückblick präsentieren, wie es ihn viel zu selten gibt.


Ab dem 1. Januar wurden Änderungen bei HartzIV wirksam. Die wohl wichtigsten - weil für die Betroffenen folgenlosesten und damit für Deutschland besten - Änderungen sind zunächst einmal Begriffliche. So heißt der bisher Hilfebedürftige nunmehr Leistungsberechtiger. Glücklicherweise erhält er aber auch zukünftig weder echte Hilfe, noch kompetente Leistungen, das würde viel zu teuer und zudem das ganze System zu Lasten Deutschlands ad absurdum führen. Dass sich die Regelleistung nun Regelbedarf nennt, ist wirklich eine gute Nachricht, denn obwohl die Höhe der Alimentation im Prinzip gleich geblieben ist, wird nun offiziell der Bedarf des Leistungsberechtigten berücksichtigt – die elendige Herumjammerei, dass HartzIV hinten und vorne nicht reicht, hat nun endlich keine Grundlage mehr. Und erst recht die unter 25-jährigen können nun aufgrund der Bildungsgutscheine und anderer zusätzlicher Boni aus dem Vollen schöpfen und  so richtig an der Gesellschaft teilhaben. Immerhin steht nun auch im SGB II, dass die Grundsicherung den Leistungsberechtigten die Führung eines Lebens ermöglichen soll, das der Würde des Menschen entspricht.

Ungebrochener Sparwille ist gut für Deutschland

Und auch wenn die Menschen inzwischen bis zum Alter von 67 arbeiten sollen, dem größenwahnsinnigen Anspruch auch der über 25-jährigen Leistungsberechtigten auf eine gewisse gesellschaftliche Teilhabe ist natürlich nicht nachgegeben worden, und das ist gut für Deutschland!
Bereits im Februar gelang der zweite große Wurf beim SGB II. Nun wurde auch im Ringen zwischen Opposition und Regierung die Höhe des Regelsatzes festgelegt. In einem einzigartigen Geniestreich, konnte nun eine neue Berechnungsbasis für den menschenwürdigen Existenzsicherungsbedarf entwickelt werden. Frau von der Leyen hat der politischen Kontinuität halber die bisherige Höhe der Regelleistung unter anderer Bezeichnung zur Berechnungsgrundlage genommen, diese statistisch in relativ beliebige Bestandteile zerlegt und schließlich wieder zusammengebaut. Das wunderbare Ergebnis: die im Prinzip gleiche Leistungshöhe wir zuvor. Zwar haben die Leistungsberechtigten – nimmt man alle Gesetzesänderungen zusammen – nun unterm Strich weniger als zuvor, auf dem Papier jedoch gibt es nicht nur fünf Euro mehr, sondern es ist sogar der Beweis erbracht worden, dass auch die vorherigen Regelsätze bereits menschenwürdig waren. Dieser hervorragende Beitrag, das Vertrauen in die Politik wieder zu stärken, ist selbstverständlich gut für Deutschland.

Solche Menschen sind gut für Deutschland

Dass solche außerordentlichen politischen Leistungen im Bewusstsein der Öffentlichkeit nicht immer angemessen wahrgenommen werden, liegt natürlich daran, dass sie gelegentlich vom Glanze anderer talentvoller Ereignisse überstahlt werden. Nehmen wir als Beispiel den Fall, nein, die demokratische Sternstunde zu Guttenberg. Der heldenhafte Strahlemann der Nation hat einen Fehler gemacht, er hat ihn eingestanden und er hat die Konsequenzen gezogen. Kein Grund, sich darüber aufzuregen, dass das alles nur kleckerweise geschah und dass es zumindest oberflächlich so aussah, als wäre er am Ende nicht freiwillig gegangen. Nein, sein Pflichtbewusstsein hatte ihn förmlich an seinem Amt kleben lassen, bis er das Haus für seinen Nachfolger bestellt hatte. Und welch große Geste, als er angesichts der verunsicherten Wissenschaftswelt – der Rest ist von versehentlichen Plagiaten ja nicht betroffen – die Rückgabe seines Doktortitels anbot und schließlich trotz des grausamen Verlustes seines öffentlichen Amtes, aufrecht und selbstbewusst zu den Amerikanern ging, um ihnen beim staatsmännischen Denken zu helfen. Und welch rührende Verbundenheit mit dem good old europe, die ihn schließlich nach Brüssel in ein Amt trieb, das er verantwortungsvoll übernahm, obwohl er von diesem Arbeitsgebiet genauso wenig versteht wie von seinen vorherigen Aufgaben. Was für ein mutiger Mann, der ungefragt und ungerufen sein ganzes Talent für irgendwas einsetzt. Ein echter Lichtblick und gut für Deutschland.

Gute Nachricht: Deutschland gehen die Menschen nicht aus

Und wie schön ist es doch, dass die Kontinuität der aufopferungsvoll menschelnden politischen Talente auch im Jahr 2012 nicht abreißt. Wulff heißt der Mann, der noch zum Jahresende auch sein ungewöhnliches politisches Talent öffentlich zum Ausdruck brachte und sich damit in die Reihe der Initiative „Menschen für Deutschland“ stellte, auf dass die Hoffnung der Menschen dieser Republik auf eine bessere Zukunft nicht versiege. Und diese Hoffnung ist gut für Deutschland.

Mit deutschlandguten Menschelgrüßen

Ihr

Wolfgang Schwerdt

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